Teilnahme an der 15. Sitzung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Stoffe in Berlin

Am Montag, den 14.09.2015, hat eine Gruppe von Schülern des 11./12. Jahrgangs die 15. Sitzung der Kommission Lagerung hoch radioaktiver Stoffe in Berlin besucht. Der folgende Bericht informiert die Schulöffentlichkeit über das Thema Endlagersuche. Dabei sollen einige Sachverhalte und Ideen vorgestellt werden.

Wer ist diese Endlagerkommission?

Die Endlagerkommission ist eine Kommission, die aus 34 Mitgliedern besteht. Acht Mitglieder stammen aus allen Bundestagsfraktionen, acht Mitglieder sind Repräsentanten der Landesregierungen, acht Mitglieder stammen aus dem Wissenschaftsbereich und acht Mitglieder stammen aus gesellschaftlichen Gruppen. Die 33. Person ist die Co-Vorsitzende Ursula Heinen-Esser und die 34.Person ist der Co-Vorsitzende Michael Müller.

Was ist die allgemeine Aufgabe der Kommission?

  1. Die Kommission prüft das Verfahren zur Auswahl eines Endlagerstandortes.
  2. Die Kommission erarbeitet Vorschläge zur Ausgestaltung oder Abänderung von Endlagerstandortvorschlägen.

Was ist das Ziel der Endlagerkommission?

Ziel ist ein transparentes, faires Auswahlverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit, das möglichst breite Zustimmung findet. Das Hauptziel ist die Suche eines Endlagers, das hochradioaktive Stoffe bestmöglich für einen Zeitraum von einer Million Jahre lagern kann. So steht es in dem Standortauswahlgesetz (StandAG).

Was sind die gesetzlichen Aufgaben der Endlagerkommission?

Sie soll einen umfassenden Bericht zu sämtlichen entscheidungserheblichen Fragestellungen erarbeiten und dem Bundestag und dem Bundesrat Handlungsempfehlungen unterbreiten:

  1. evtl. Alternativvorschläge zu unangemessenen Gesetzesregelungen,
  2. Stellungnahme zu bisherigen Endlagerentscheidungen,
  3. Entscheidung, ob Endlagerung in tiefer geologischer Formationen alternativlos ist,
  4. Auswahlkriterien finden für Salz-/Ton-/Kristallin- Lagerung,
  5. Sicherheits- und Mindestanforderungen finden für die Lagerung,
  6. Anforderungen und Kriterien zur Beteiligung von Mitbürgern.

Nun stellt sich die Frage, wieso sollte mich die Endlagerung von radioaktiven Abfällen interessieren. Wieso wird unsere Generation am meisten leiden? Wird es überhaupt eine finale Lösung geben?

Viele radioaktive Abfälle besitzen eine lange Halbwertzeit.

Was ist die Halbwertzeit?

Die Zeit, in der jeweils die Hälfte einer radioaktiven Substanz zerfällt und damit auch deren Aktivität auf die Hälfte abnimmt, heißt Halbwertzeit. Sie hängt jeweils von der Kernart ab. Stellt man sich nur einmal die Situation vor, dass jedes Atomkraftwerk über tausend Tonnen hoch radioaktiver Abfälle produziert, muss man allmählich Angst bekommen, wo die gesamte Ladung von Abfällen landet. Gorleben und die Asse,beide in Niedersachen, sind zwei Zwischenlager, die schon seit Jahren im Fokus der Lagerung von radioaktiven Stoffen stehen. Diese zwei Zwischenlager sind nicht fähig, die gesamte Ladung von radioaktiven Müll zu lagern (keine Zukunftsperspektiven).

Warum wir alle betroffen sind

Aber nun stellt sich immer noch die Frage, wieso sollte ich betroffen sein. Sollten die Kriterien, die die Kommission vorschlägt, einer Endlagersuche helfen, wird es zu einem Problem kommen, denn welche Landesregierung oder Kommune erlaubt schon in ihrem Wahlgebiet die Lagerung von radioaktiven Abfällen.

Das beste Beispiel, um die Problematik darzustellen, ist dieses: “In deinem Garten soll ein Endlager gebaut werden. Dabei hast du keine Entscheidungsgewalt! Wie würdest du reagieren?”

Antwort: Du würdest mit aller Macht versuchen, diese Entscheidung anzufechten.

Diese Problematik wird sich in der Zukunft auch auf Bundesebene abspielen, deswegen muss es zu einem fairen Prozess der Bürgerbeteiligung kommen, sodass alle Mitbürger in Deutschland am Ende zufrieden gestellt werden.

Wir Jugendliche müssen uns viel aktiver mit dem Thema Umweltpolitik und Endlagersuche beschäftigen, denn unsere Nachfahren werden auch unter dieser Problematik leiden. Deswegen müssen wir als Jugendliche gemeinsam handeln! Politiker, die über diese Problematik entscheiden werden, müssen provoziert und angesprochen werden.

Gianni Triantis,11